Unrühmliches Ende der Herbstsaison bei 3:0-Abbruchsieg gegen Tabellenführer Blau Weiß Wien
Einen 3:0-Überraschungssieg landeten Dragan Marmats Mannen im letzten Hinrundenspiel gegen Tabellenführer Blau Weiß Wien. Dass dieser Erfolg noch keinen Niederschlag in der Tabelle findet, liegt daran, dass das Match in der 67. Spielminute abgebrochen werden musste.
Von Beginn an machte der Tabellenführer klar, dass er im elften Saisonspiel den zehnten Erfolg einfahren wollte. Schon in der 5. Spielminute brannte der Hut im „Akademiker“-Strafraum lichterloh, doch die Torstange verhinderte einen frühen Rückstand der Hausherren. Wenig später fand Blau Weiß Wien die nächste hochkarätige Torchance vor: Jan „Timmy“ Brem sprang im eigenen Strafraum der Ball vom Oberschenkel an die Hand, woraufhin Schiri Gerhard Gissauer Strafstoß diktierte. Toptorjäger Semir Kovacevic trat zur Exekution an, traf aus „Akademiker“-Sicht aber glücklicherweise nur Aluminium. Blau Weiß Wien haderte mit der mangelnden Chancenauswertung und bekam nach 20 Minuten einen weiteren Grund zur Unzufriedenheit in Gestaltung von Blerton „Toni“ Kaliki serviert. Der wiedergenese Captain der „Akademiker“ setzte einen Freistoß aus gut 20 Metern zum 1:0 in die Maschen. Durch die Führung beflügelt, stand die Marmat-Truppe defensiv nun besser und setzte durch schnell vorgetragene Conterangriffe immer wieder Nadelstiche. Einen solchen schloss Ibrahim „Cem“ Unku in der 25. Minute zum 2:0 ab – Alberto Zele bediente dem vor dem gegnerischen Tor eiskalt agierenden Unku nach einem schnellen Conterlauf ideal. Keine drei Minuten später erhöhte Unku auf 3:0. Der Tabellenführer wurde nun zusehends nervöser und war mit so mancher Schiri-Entscheidung unzufrieden. Ein Umstand, der den bekannt strengen Gerhard Gissauer sehr schnell zur gelben Karte greifen lässt. Eine Kostprobe dieses Handels bekam Blau Weiß Wien-Spieler Smail Softic knapp vor dem Pausenpfiff zu spüren. Einige Minuten zuvor gelb-verwarnt, kritisierte der Innenverteidiger zu heftig und sah prompt gelb-rot. BWW damit nur noch zu zehnt.
Der in Unterzahl agierende Tabellenführer fand auch im zweiten Spielabschnitt kein Mittel, um die „Akademiker“-Abwehr zu knacken. Die drohende erste Saisonniederlage kanalisierte sich in weiteren „Frustaktionen“. So war beispielsweise Adis Dzaferovic mit einer Schirientscheidung in der 56. Spielminute unzufrieden und sah prompt gelb. Ungefähr zehn Minuten später bekamen die „Akademiker“ einen Freistoß zugesprochen, den Ali Karakoc schnell ausführen wollte – der erst vor kurzem gelbverwarnte Dzaferovic entfernte sich nicht schnell genug vom Spielgerät, wurde von Karakoc angeschossen und unmittelbar danach von Schiri Gissauer wegen Unsportlichkeit mit gelb-rot des Feldes verwiesen. Aufgebracht vom Feldverweis wollte Dzaferovic den Unparteiischen zur Rede stellen, der fühlte sich bedroht und brach die Begegnung sofort ab. Das Spiel wurde beim Stand von 3:0 zugunsten der „Akademiker“ 23 Minuten zu früh abgepfiffen – eine endgültige Entscheidung über den Spielausgang hat der Strafausschuss zu fällen.
Die „Akademiker“ agierten über die gesamte Spielzeit kompakt und diszipliniert. Mit schnell vorgetragenen Contern brachte man den Tabellenführer in Verlegenheit und nutzte die sich bietenden wenigen Chancen eiskalt. In der ersten Viertelstunde hatte man auch das Glück des Tüchtigen – wenn Blau Weiß Wien mit 2:0 in Führung gegangen wäre, hätte das Match wohl einen anderen Verlauf genommen. Die Blau-Roten können nach dem Sensationserfolg über den Tabellenführer guten Mutes in die Winterpause gehen. Im Frühjahr gilt es, die im Herbst aufgetretenen „Startschwierigkeiten“ zu vermeiden und von Beginn der Rückrunde an ähnliche Leistungen wie gegen Tabellenführer Blau Weiß Wien zu zeigen.